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Schlacht der Klaviere – Andreas Kern versus Paul Cibis – Piano Battle



Vor und während des Duells zeigt man was man drauf hat. Foto: Ilona Oltuski


Der Virtuose des 19. Jahrhunderts kannte die Idee, sein Können unter Beweis zu stellen.

Thalberg/Liszt sind vielleicht historisch gesehen, das bekannteste Beispiel dafür, so ein Duel Angesicht zu Angesicht auszutragen – von Keyboard zu Keyboard.

Die deutschen Pianisten Andreas Kern und Paul Cibis liefern sich ihre eigene Schlacht am Klavier und bringen beide dem Publikum einen erstaunlichen Unterhaltungswert entsprechend ihres gewaltigen Wettbewerbstalents, indem sie ihre haarspalterische Virtuosität demonstrieren.

Nun sind sie bereit, hier nicht auf Nummer Sicher zu gehen alles zu wagen; Kern und Cibis bringen ihr neuartiges Konzertkonzept zum ersten Mal in die Vereinigten Staaten. Einer Einladung vom Goethe-Institut folgend, werden sie am 18. Januar in der Österreichischen Botschaft in Washington auftreten.


Fotos:Matthias Bothor


Obwohl keiner der beiden klassisch ausgebildeten Pianisten große Fans der traditionellen Klavier-Wettbewerbe sind, begann Kerns Suche nach unterschiedlichen Wegen, Klaviermusik auf die Bühne zu bringen, bereits lange Zeit vor der Klavierschlacht. Er hatte schon immer nach einem intensiven gemeinschaftlichen Erlebniss-Effekt zwischen dem Publikum und dem, was auf der Bühne passiert, Ausschau gehalten.  Er genoß es, in seine frühen Konzerten verbale, erklärende Passagen einzufügen, da er zur Kenntnis nahm, dass sich das Publikum wohler fühlte, wenn es etwas lernte, wodurch es sich dem Auftrittskünstler und dem Gepielten verbundener fühlen konnte, statt sich formal allein auf das gedruckte Programm zu verlassen. “Selbst die Art wie diese Programme normalerweise aufgebaut sind, setzt eine gewisse Kenntnis der musikalischen Materie voraus – oder zumindestens mit den Namen, die in den Biografien fallen, was eine recht abschätzige Wirkung auf den Laien hervorrufen kann,“ bemerkt Kern, als wir drei uns in New York treffen.




Nachdem er mit einem Praktikum bei der Berliner Rundfunkanstalt RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) einen Abstecher in die Welt des Fernsehens gemacht hatte, folgte er seinen anfänglichen Instinkten und nahm einen weiteren Schritt aus den vorgefertigten Mustern auszubrechen und wurde der Mitbegründer und Co-Moderator von Berlins aufregender, genre-übergreifender Arte-Lounge, welche seitdem bisher dreißigmal ausgestrahlt wurde.


Sie hat inzwischen eine recht glänzende Auswahl klassischer Auftrittskünstler mit einem großem Spektrum an Darbietungen in verschiedenen Stilen vorgestellt. Das Ergebnis ist ein aufmerksamkeitserregender Mix eines Querschnitts der Musik, übertragen auf die nächtliche Club- und Bar-Szene, etwas, was traditionsgemäß nicht mit dem Klassikgenre in Verbindung gebracht wird. Live gefilmt, passen die jungen, unglaublich talentierten Auftrittskünstler, wie die Capuçon-Brüder, Daniel Hope, Sarah Chang, Avi Avital…recht gut zu der stilvollen Mischung von Auftrittskünstlern und Auftritten, die als Werbungsaushängeschild für das coole, klassische Programm der Arte-Lounge dienen, die auf dem deutsch- und französischsprachigen ARTE- Fernsehkanal gezeigt wird.

Das Talkshow Set Up bringt die Musikgäste in den Zusammenhang ihrer Auftritte und lässt das Publikum im gleichen Zug mit der Vertrautheit des TV-Formates eine Live-Aufnahme renommierter Stars miterleben.

Für Kern war Arte Lounge ein immenser  Lernprozess, von dem er nun bei der Klavierschlacht profitiert, indem er sich dem speziellen Mix aus hoher Kunst und Unterhaltung bewusst ist.

Das Programm – obwohl es nun auf der Planungsebene strukturierter und fortgeschrittener ist, “wir wissen, was wir zu tun haben, wenn sich ein Szenarium auftut oder ein anderes…” behält ihre Show einen wichtigen Aspekt dieser ursprünglichen Frische und ein Überraschungselement. Das Publikum wählt nach jeder Runde einen Gewinner und einen Verlierer aus, indem es eine schwarze oder eine weiße Karte hochhält, die ihm an der Eintrittstür gegeben wurden und mit dem weißen und dem schwarzen Anzug des jeweiligen Auftrittskünstlers übereinstimmen. In letzter Zeit haben sie das Anzünden eines Feuerzeuges hinzugefügt, um ein bißchen Markenpolitik beizugeben.

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